Geschichte

Überblick

1943 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturpflanzenforschung gegründet, 1948 in die Akademie der Wissenschaften der DDR eingegliedert und 1992 als IPK neu gegründet, blickt das Institut auf eine lange wissenschaftliche Tradition zurück. In mehr als 75 Jahren hat sich das Institut zu einem weltweit führenden Pflanzenforschungszentrum entwickelt, an dem 180 Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und 60 Promovierende aus mehr als 30 Nationen tätig sind

 

Zeittafel

1943Gründung als Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturpflanzenforschung in Tuttendorf bei Wien. Hans Stubbe wird zum Direktor berufen
1945Kriegsbedingte Verlagerung in den Ort Stecklenberg/Harz und ab Oktober Ansiedlung des Instituts in Gatersleben

1946

 

 

1948

Angliederung des Institutes an die Universität Halle-Wittenberg unter Beibehaltung des Namens Kaiser-Wilhelm-Institut für KulturpflanzenforschunEingliederung in die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW) als Institut für Kulturpflanzenforschung der DAW

Eingliederung in die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW) als Institut für Kulturpflanzenforschung der DAW

1948-1964Errichtung der wichtigsten Institutsgebäude
1970Umbenennung in Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung (ZIGuK) der DAW bzw. ab 1972 der Akademie der Wissenschaften (AdW) der DDR
1992Neugründung als Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK)

2003

Vereinigung der Genbanken in Braunschweig und Gatersleben zur Bundeszentralen Ex-situ-Genbank für landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturpflanzen am IPK
2006Umbenennung in Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK)
2019Als einem der weltweit führenden Institute auf dem Gebiet der Pflanzenforschung bescheinigt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft dem Institut in seiner Evaluierung eine exzellente Entwicklung.
2021Die IPK-PhänoSphäre (Pflanzenkulturhalle) mit Simulation kontrollierter, feldähnlicher Bedingungen ist voll funktionsfähig

 

Direktoren des Instituts

1943 - 1969Prof. Dr. Drs. h. c. Hans Stubbe
1969 - 1983Prof. Dr. Helmut Böhme
1983 - 1989Prof. Dr. Dieter Mettin
1990 - 1991Prof. Dr. Klaus Müntz
1992 - 2007Prof. Dr. Ulrich Wobus
2007 - 2023Prof. Dr. Andreas Graner
seit 2023Prof. Dr. Nicolaus von Wirén

 

Berühmte Persönlichkeiten

Wichtige Grundlagen für die Pflanzenforschung, die auch unsere Arbeit am IPK Leibniz-Institut ermöglichen und begleiten, sind mit einer Vielzahl von Forscherpersönlichkeiten verknüpft. Agrarwissenschaftler, Physiologen, Chemiker oder Züchtungsforscher, wie Nikolai Ivanowitsch Vavilov oder Justus von Liebig: Sie alle schufen das Fundament für unsere Forschung. Einige von ihnen haben direkte Bezüge zum Institut. Erinnert wird am IPK an Persönlichkeiten, die Pioniere auf ihrem Gebiet waren, durch Gebäude, die ihre Namen tragen und Büsten auf dem Campus. Darüber hinaus tragen Straßen im Ort ihre Namen.

Zwei ehemalige IPK-Mitarbeitende, Gudrun Mönke und Jürgen Hofemeister, haben in einem Citizen Science Projekt, Lebens- und Schaffensdetails dieser Persönlichkeiten recherchiert und zusammengetragen. Die auf dieser Basis entstandenen Texte sollen allen Interessierten, vor allem jedoch den heute am Institut Forschenden, das Leben und Schaffen dieser Persönlichkeiten näherbringen sowie helfen, dieses mit ihrer eigenen Arbeit zu reflektieren.

Einige Dinge fallen ins Auge - es sind zurzeit ausschließlich Männer, denen am Institut in dieser Form gedacht wird. Gebäude, wie zum Beispiel das Genomzentrum, die keiner Persönlichkeit gedenken, gibt es am IPK, und können diese Lücke schließen. Rückblickend, mit dem Wissen folgender Generationen, fällt es manchmal schwer, heute Selbstverständliches als bahnbrechendes Konzept, innovative Methode oder fundamentalen Wissensdurchbruch wahrzunehmen. Auch die Kontextualisierung der Zeit und des Zeitgeists, in welcher die Personen lebten, verführt zu einem Blick von oben herab. Somit wäre es einen Versuch wert, unser eigenes Tun, Handeln oder Unterlassen mit dem Blick einer nach uns kommenden Person zu betrachten und Schlüsse zu ziehen. Mit den Texten soll informiert, stimuliert und reflektiert werden. Zudem würden wir, das Team der Geschäftsstelle des IPK, uns über Hinweise, Anregungen und Ergänzungen freuen.