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IPK/ Andreas Bähring
Kurt Krause und Martina Hautmann bei der Grasernte in Malchow.
Grünfutterernter für Landessortenversuch im Einsatz auf der Insel Poel

Das IPK Leibniz Institut beteiligt sich an einem Landessortenversuch. Am Standort Malchow auf der Insel Poel (Mecklenburg-Vorpommern) ist dafür derzeit der Parzellen-Grünfutterernter im Einsatz. Vergangene Woche wurde der dritte Schnitt des Jahres durchgeführt und Grünmasse-Proben des Deutschen Weidelgrases aus der mittleren Reifegruppe genommen.

Reihe für Reihe fährt Kurt Krause mit seinem roten HEGE 212 an diesem Morgen Mitte Juli auf einer Wiese am Rande der Insel Poel ab. Auf den ersten Blick erinnert die Szene ein wenig an einen Stadionrasen, der gemäht wird. Auf den zweiten Blick aber fällt auf, dass der Mitarbeiter des IPK Leibniz-Institutes kleine, jeweils nur wenige Meter lange Parzellen mäht. Doch nicht nur das: Ausnahmsweise läuft seine Kollegin Martina Hautmann an diesem Tag hinter dem sogenannten Parzellen-Grünfutterernter her und sammelt Proben des Grünschnittes in kleine Plastikbeutel ein. Bei höheren Erträgen sitzt sie jedoch mit auf dem Ernter und nimmt die Proben vom Probenhäcksler ab. 

„Das ist Teil eines Landessortenversuches“, erklärt Daniel Gransow. Er ist am Standort des Institutes in Malchow für Projekte zuständig. Im Fokus des aktuellen Versuches steht das Deutsche Weidelgras, das wichtigste Futtergras. Heute werden 52 Parzellen der mittleren Reifegruppe gemäht. Proben von den 28 Parzellen der frühen Reifegruppe gibt es bereits.

Von jeder Parzelle werden rund 500 Gramm Grünmasse eingesammelt und getrocknet. Später wird dieses Material von der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern analysiert und unter anderem auf Inhaltsstoffe hin untersucht, um die Futterqualität bewerten zu können. Diese ist neben dem Ertrag wichtiger Parameter zur Einschätzung neu zugelassener Sorten durch das Bundessortenamt. „Dafür werden die neuen Sorten an verschiedenen Standorten in Mecklenburg-Vorpommern wie bei uns in Malchow angebaut und über drei Jahre geprüft. Ziel ist es, am Ende Anbauempfehlungen zu geben, also sagen zu können, für welche Standorte die neuen Sorten jeweils besonders geeignet sind.“

In zwei Wochen wird Kurt Krause mit seinem roten HEGE 212 bereits das nächste Mal unterwegs sein - dann stehen die 56 Parzellen aus der späten Reifegruppe direkt nebenan auf dem Programm. Pro Parzelle fallen dabei sechs bis acht Kilogramm Grünschnitt an. „Der Fahrer sieht das Gewicht auf einem kleinen Display. Das nur sechs bis acht Kilo pro Parzelle zusammenkommen, hat mit der Trockenheit der vergangenen Jahre zu tun“, sagt Daniel Gransow, der selbst häufig das rote Gefährt steuert.

Besondere Fahrkünste seien dafür nicht erforderlich. „Eigentlich ist die Steuerung ganz simpel und erfolgt durch eine Kombination aus Lenkrad und Steuerknüppel. Das Lenkrad steuert die Hinterräder - der Steuerknüppel beschleunigt und ist für die Bedienung des Mähwerkes zuständig.“ Etwas Eingewöhnung werden Daniel Gransow und Kurt Krause im kommenden Jahr aber vermutlich dennoch brauchen. Dann bekommen sie ein neues Modell des Parzellen-Grünfutterernters.