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Maya Lena Manecke
Ruben Berndt von der Adam-Olearius-Schule in Aschersleben konnte am Zukunfstag in der Gärtnerei des IPK mit anpacken.
Hereinspaziert in die Zukunft

Das IPK Leibniz-Institut hat sich heute wieder am bundesweiten Zukunftstag beteiligt. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zwölf schauten sich in der Genbank, in Laboren und auf dem Campus um.

„Wir stehen hier eigentlich auf einem riesigen Kartoffelacker“, erklärte Manuela Nagel den 26 Schülerinnen und Schülern, die sie im Bereich der Kryokonservierung des IPK begrüßen konnte. Da diese keine Kartoffeln sehen, sind die meisten der Mädchen und Jungen etwas überrascht. Doch die Leiterin der Arbeitsgruppe „Cryo- und Stressbiologe“ klärt das kleine Rätsel auf. Pflanzen wie Kartoffeln, die keine genetisch fixierte Samen bilden, können in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad lange Zeit erhalten werden. Bei dieser sogenannte Kryokonservierung kommen die Sprossspitzen in kleine Röhrchen, die in kleine Plastikboxen gesteckt werden. Diese werden dann in großen Behältern gelagert, die mit flüssigem Stickstoff befüllt sind. „Unter diesen Bedingungen findet praktisch kein Stoffwechsel mehr statt und die Pflanzen können mindestens 100 Jahre erhalten werden“, erklärt Manuela Nagel. 2.000 Kartoffelsorten werden auf diese Weise am IPK erhalten.

Dass Kulturpflanzen wie Getreide oder Hülsenfrüchte aber auch auf andere Art und Weise lange erhalten werden können, haben die Schülerinnen und Schüler bereits kurz zuvor in der Genbank erfahren, genauer gesagt in einer der Kühlzellen. In den Kühlzellen des Instituts lagern mehr als 150.000 Muster bei minus 18 Grad in Weckgläsern, die sauber aufgereiht in großen Hochregalen stehen. „Temperatur und Feuchtigkeit sind die beiden entscheidenden Faktoren für eine lange Lebensfähigkeit der Samen, die möglichst und trocken aufbewahrt werden sollten“, erklärte die Wissenschaftlerin. Sicherheitsduplikate der Muster lagert das IPK übrigens jedes Jahr hoch im Norden ein, im internationalen Saatguttresor Global Seed Vault auf der Insel Spitzbergen. 

Doch nicht nur die Genbank öffnete am Zukunftstag ihre Türen, die Schülerinnen und Schüler konnten nach einer kurzen Einführung in das Institut und der Führung von Manuela Nagel in zahlreiche Bereiche hineinschnuppern. „Das IPK Leibniz-Institut ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und bietet ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten“, erklärt Lisa Schlehuber, Eventmanagerin am IPK. Die Spanne der Tätigkeiten reicht von Facharbeiterinnen und Facharbeitern bis hin zu Forschenden, die an Fach- oder Hochschulen ausgebildet wurden. „Das IPK ist deshalb für junge Leute der ideale Ort, um in einem internationalen Umfeld vielfältige Berufsmöglichkeiten kennenzulernen“, erklärt Lisa Schlehuber, die das Programm für den Zukunftstag entworfen hat.

Die Schülerinnen und Schüler, die unter anderem aus Ballenstedt, Quedlinburg und Nachterstedt kamen, konnten die Grafikdesignerin des IPK bei der Arbeit begleiten, durch einige hochmoderne Mikroskope schauen oder sich einmal erklären lassen, was zur Ausstattung eines Labors gehört. Offen standen aber auch die Gärtnerei und die Bioinformatik.

Karl Himmelbach und Linus Harti vom Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt entscheiden sich, dem Pressesprecher und Wissenschaftsredakteur des Instituts über die Schulter zu schauen. Sie erfuhren, warum Veröffentlichungen in Fachmagazinen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wichtig sind, wie eine Pressemitteilung geschrieben wird, wie die Themen für die Beiträge des IPK-Journals ausgesucht werden und warum der Pressesprecher so häufig mit Zeitungen, Radio- und TV-Sendern spricht. Aber auch den Aufbau der Website und die Nutzung der Social-Media-Kanäle ließen sich die beiden Jungen erklären, die am Ende die Rolle der Journalisten einnahmen und den Pressesprecher zu seiner Arbeit interviewten.

„Am Ende des Tages hoffen wir, den jungen Leute viele neue Impulse für ihre berufliche Entwicklung mit auf den Weg geben zu können“, erklärt Eventmanagerin Lisa Schlehuber. „Aber natürlich ist der Zukunftstag auch für das IPK immer eine gute Gelegenheit, um den Nachwuchs für unsere Arbeit und Forschung zu begeistern und vielleicht ja sogar schon einige Pflanzenforscherinnen und -forscher von morgen kennenzulernen.“

Info:

Wer sich schon mal für den Zukunftstag 2024 warmlaufen möchte, bekommt hier einen Eindruck vom vielfältigen Programm am Leibniz-Institut in Gatersleben aus diesem Jahr.