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IPK Leibniz-Institut/ J. Himpe
Die IPK PhänoSphäre war beim Tag der offenen Türen wieder ein Publikumsmagmnet.
IPK lockt wieder hunderte Gäste an

Traumhaftes Wetter, zahlreiche Führungen, Experimente und Infostände sowie das erste Fest der Begegnung nach der Corona-Pandemie: Die Rahmenbedingungen für den „Tag der offenen Türen“ konnten kaum besser sein. Und so kamen am vergangenen Samstag hunderte Besucherinnen und Besucher auf den Forschungscampus Gatersleben und sollten nicht enttäuscht werden.

„Sind das Legosteine?“ Axel Himmelbach und Susanne König mussten kurz schmunzeln. Aber ja, sie nutzten Modelle aus kleinen farbigen Legosteinen, um bei ihrer Führung den genauen Aufbau der DNA mit den vier Basen Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C) und Guanin (G) anschaulich zu erklären. Unter dem Titel „Die Buchstaben des Lebens“ erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhören, wie sich die DNA-Sequenzierung über die Jahrzehnte entwickelt hat und welche Fortschritte die Wissenschaft gemacht hat, hin bis zu den heutigen, modernen Sequenzier-Geräten. So lagen die Gesamtkosten für die Sequenzierung des ersten menschlichen Genoms mit Hilfe des in den 1990er Jahren begonnen Humangenomprojekts bei rund 2,7 Milliarden US-Dollar. „Heute wäre das bereits für 100 US-Dollar möglich“, sagte Axel Himmelbach.

Sehr anschaulich brachte auch Andreas Houben sein Thema den Zuhörerinnen und Zuhörern nahe. Chromosomen seien wahre Verpackungskünstler, sagte er bei seinem Festvortrag im voll besetzten Hörsaal. In jedem menschlichen Zellkern seien zwei Meter DNA kondensiert verpackt. Die gesamte menschliche DNA habe eine Länge von 100 Trillionen Meter - damit könne sie 2,5 millionenfach um den Äquator gewickelt werden. Der IPK-Wissenschaftler zeichnete aber auch den Weg nach von der ersten Domestizierung von Weizen, Erbsen und Oliven im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes vor 10.500 Jahren bis zu den Anwendungsmöglichkeiten heutiger Techniken wie der Genschere CRISPR Cas.

Eröffnet worden war der „Tag der offenen Türen“ zuvor von Andreas Graner, Geschäftsführender Direktor des IPK. Er mahnte angesichts der großen Herausforderungen durch den Klimawandel zu „einer weiteren Sensibilisierung des ökologischen Bewusstseins“ und verwies darauf, dass wir alle „abhängig sind von Innovationen“. Thomas Wünsch nahm in seinem Grußwort den Ball gerne auf. „Wir wissen, was wir am IPK haben und dass hier hervorragend wissenschaftlich gearbeitet wird“, sagte der Staatssekretär aus dem Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt. Dabei habe die Arbeit des Instituts Bezüge zu allen vier Schwerpunktbereichen des Ministeriums. Es gehe jedoch nicht nur darum, zu forschen, sondern die Forschung auch zu erklären. Daher sei es eine wunderbare Sache, die Besucherinnen und Besucher immer wieder ins „Innere des Leibniz-Instituts schauen zu lassen“.

Davon wurde im Anschluss intensiv Gebrauch gemacht. Als Publikumsmagneten erwiesen sich vor allem die Führungen in der PhänoSphäre und in der Genbank, aber auch die Touren zu Genschere CRISPR Cas. Viele Kinder zog es wieder zum „Vereisten Planeten“. Dort erklärte Manuela Nagel die Lagerung von Pflanzenteilen in flüssigem Stickstoff. Aber auch das Grüne Labor Gatersleben war der gewohnte Magnet für Wissbegierige. Diese bekamen „Food for Thought“ an zahlreichen Infoständen.

Neben dem IPK beteiligten sich die am oder im Umfeld des Forschungscampus ansässigen Unternehmen am Tag der offenen Türen. Forschung und die Umsetzung der Ergebnisse dieser wurden erlebbar. Ebenso vielfältig wie die Forschungsthemen war das begleitende Kulturprogramm. Viel Beifall gab es für die Tanzvorführung der Indischen Community sowie den Auftritt der Mädchen und Jungen aus der Kita Sonnenschein. Am Ende gab es viele glückliche Gesichter und die Vorfreude auf den nächsten Tag der offenen Türen 2024.