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IPK Leibniz-Institut/ J. Himpe
Robert Hoffie (re.) mit Dennis Psaroudakis und Gabriel Oliveira Ragazzo vom PhD Student Board und Nicolaus von Wirén, Geschäftsführender Direktor des IPK Leibniz-Institutes.
Robert Hoffie erhält Beagle Award

Robert Hoffie ist heute vom PhD Student Board, der Vertretung der Promovierenden, mit dem diesjährigen Beagle Award ausgezeichnet worden. Damit wird nicht nur die wissenschaftliche Arbeit des 32-Jährigen gewürdigt, sondern auch sein großes gemeinschaftliches Engagement. Dotiert ist der Preis mit 1.500 Euro.

Mit der Genom-Editierung verbinden sich enorme Hoffnungen für die Verbesserung von Kulturpflanzen mit Blick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel, aber auch in Bezug auf Krankheitsresistenzen. In seiner Doktorarbeit hat sich Robert Hoffie intensiv mit Resistenzen gegen das Gerstengelbmosaikvirus beschäftigt. Dies kann bei Wintergerste zu Ertragsverlusten von 50 Prozent führen. Letztlich ist es gelungen, zwei Gene in der Gerste mit der Genschere Cas9 so zu verändern, dass für die Wintergerste nun neue Resistenzen gegen diese bedeutende Virenkrankheit zur Verfügung stehen. Insbesondere die Ergebnisse mit dem PDIL5-1-Gen waren mehr als vielversprechend.

„Die gezielt veränderten Pflanzen waren im Gewächshausversuch nicht nur resistent gegen Infektionen mit dem Gerstenmosaikvirus, sondern es gab auch keine negativen Auswirkungen auf das Wachstum und den Ertrag“, sagte der Wissenschaftler aus der Arbeitsgruppe „Pflanzliche Reproduktionsbiologie“, der heute vom PhD Student Board mit dem Beagle Award 2023 ausgezeichnet wurde.

Die Auszeichnung ist benannt nach der HMS Beagle, dem Boot, das Charles Darwin von 1831 bis 1836 über die Weltmeere trug. Das PhD Student Board vergibt den Preis jedes Jahr an eine junge Wissenschaftlerin oder einen jungen Wissenschaftler. Bewerben kann sich, wer innerhalb der letzten zwei Jahre erfolgreich am IPK eine Promotion abgeschlossen hat und sich neben seiner exzellenter Forschungsarbeit auch durch besonderes Engagement in der Gemeinschaft hervorgetan hat.

Neben seiner Forschung widmet sich Robert Hoffie auch der Wissenschaftskommunikation. Schon vor Jahren hat der 32-Jährige sich auf Twitter (heute X) durch seinen Einsatz für eine sachliche und respektvolle Auseinandersetzung mit dem Thema Gentechnik einen Namen gemacht. Im Februar 2020 erhielt er den damals erstmals vergebenen Preis für Wissenschaftskommunikation der Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Wenig später wurde er von der damaligen Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in der #FactoryWisskomm eingeladen, um in dieser Ideenwerkstatt mit vielen Expertinnen und Experten neue Strategien und Formate für die moderne Wissenschaftskommunikation zu entwickeln. Im Zuge der politischen Diskussion um die Regulierung der Genom-Editierung wurde er so auch zu einem gefragten Ansprechpartner für zahlreiche Medien.

Am IPK war Robert Hoffie zwischen 2017 und 2019 Mitglied im PhD Student Board und ist nunmehr im Postdoc Board engagiert. Zudem ist er Mitbegründer der Initiative „Progressive Agrarwende“, aus der das Öko-Progressiven Netzwerk e.V. hervorgegangen ist. Dort ist Robert Hoffie 2. Vorsitzender. In Gatersleben ist er darüber hinaus aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.

Die Bewerbungen werden von einer siebenköpfigen Jury beurteilt, in der alle Abteilungen des IPK und verschiedene Karrierestufen vertreten sind. Dabei werden vor allem wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliches Engagement berücksichtigt, aber auch Fortbildungen und Aktivitäten, die über den Tellerrand des eigenen wissenschaftlichen Themas hinausblicken lassen und die Stärke der Bewerbung selbst spielen eine Rolle. Der Beagle Award ist durch die Gemeinschaft zur Förderung der Kulturpflanzenforschung e. V. mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500€ dotiert.

„Nachdem wir letztes Jahr aufgrund fehlender Bewerbungen keinen Preis vergeben konnten, freuen wir uns, dass in diesem Jahr sieben vollständige Bewerbungen bei uns eingegangen sind, also wieder so viele, wie im Rekordjahr 2018“, erklärte Dennis Psaroudakis, Vorsitzender des PhD Student Board.  „Umso beeindruckender ist es, dass alle Jurymitglieder in ihrer Gesamtwertung mit Robert Hoffie denselben Favoriten hatten“, betonte Gabriel Oliveira Ragazzo, stellvertretender Vorsitzender des PhD Student Board.  „Wir gratulieren Robert für diesen absolut verdienten Preis und wünschen ihm alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft.“