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IPK-Leibniz-Institut/ C. Schafmeister
Die nächste Ausgabe des IPK-Journals mit vielen Geschichten rund um das IPK ist erschienen.
Das neue IPK-Journal ist erschienen!

Im September übergibt Andreas Graner die Leitung des IPK an Nicolaus von Wirén. Im IPK-Journal schaut er jetzt auf seine lange Zeit am Institut zurück. York Sure-Vetter wiederum äußert sich als Direktor des Nationalen Forschungsdateninfrastruktur zur wachsenden Bedeutung von Daten für die Wissenschaft. Und bei Andreas Houben laufen am IPK beim Thema Chromosomen-Biologie viele Fäden zusammen. Nur drei Geschichten aus der neuen Ausgabe des IPK-Journals.

„Ich bin dankbar, dass ich im Jahr 2007 von meinem Vorgänger, Ulrich Wobus, ein hervorragend aufgestelltes Institut übernehmen durfte. Ich bin auch dankbar, dass es während meiner Amtszeit gelungen ist, die wissenschaftliche Exzellenz und die internationale Sichtbarkeit des IPK zu erhalten und neue Forschungsschwerpunkte zu etablieren“, sagt Andreas Graner, Geschäftsführender Direktor des IPK. „Als Wissenschaftler ist mein Blick aber in erster Linie in die Zukunft gewandt. Hier stehen wir vor großen Herausforderungen, für deren Bewältigung wir neue Ideen und frische Kräfte benötigen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass das Institut weiter Großes leisten kann.“

Ein Grundstein wurde Anfang Juni mit der Gründung von TRANSCEND gelegt, einer neuen Allianz für die Pflanzenwissenschaften. Die Initiative ging aus vom Exzellenzcluster CEPLAS und dem IPK Leibniz-Institut. „Wir möchten einen ganzheitlichen Blick auf die Pflanzen und deren Interaktion mit ihrer Umwelt bekommen“, betont Andreas Graner. „Die jetzige Kooperation bringt uns da schon einen großen Schritt weiter.“

Aber auch an seinen Start am IPK erinnert sich Andreas Graner noch genau. „Im Jahr 1996 begegnete ich auf einem DFG Kolloquium in Bonn Ulrich Wobus. Er schilderte mir seine Pläne zum Ausbau der Forschungsarbeiten bei Gerste und fragte an, ob ich interessiert sei. Das Institut in Gatersleben genoss einen hervorragenden Ruf und bot eine interessante Perspektive zur Weiterentwicklung meiner Forschungsarbeiten. Ich bewarb mich und nahm am 01.04.1997 meine Arbeit am auf.“

Für seinen Nachfolger Nicolaus von Wirén hat er auch noch einen Rat. „In meinem Büro hängt ein Holzschnitt, den mir Ulrich Wobus zu meinem Amtsantritt geschenkt hat. Das Bild zeigt einen Baum, am Grunde dessen Stamms ein Fuchs liegt und in dessen Geäst eine Eule sitzt. Ich wünsche meinem Nachfolger, dass er bei der Wahrnehmung seines Amtes die Schlauheit des Fuchses mit der Weisheit der Eule verbinden möge.“

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte 2022: „Forschungsdaten sind ein Schatz, der bislang in Deutschland noch nicht richtig gehoben wurde.“ Mit diesem Befund rennt sie bei York Sure-Vetter offenen Türen ein. „Forschungsdaten und ein nachhaltiger Umgang mit diesen Daten benötigen auf jeden Fall noch mehr Aufmerksamkeit. Aktuell sind viele Forschungsdaten leider weder auffindbar noch interoperabel nutzbar - und damit nicht wieder- und weiterverwertbar“, sagt der Direktor der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). „Wir möchte dies ändern und so neue Potenziale zur Wissensgenerierung und zur interdisziplinären Verknüpfung erschließen.“ Der Handlungsdruck sei jedoch groß. „Immer mehr Forschungsfragen können nur im Zusammenspiel verschiedener Disziplinen beantwortet werden“, erklärt York Sure-Vetter.

Zu NFDI gehören mittlerweile 26 Konsortien. Diese decken vielfältige Disziplinen ab: von Kultur-, über Sozial-, Geistes- und Ingenieurwissenschaften bis hin zu Lebens- und Naturwissenschaften. Das IPK ist in den Konsortien NFDI4Biodiversity und FAIRagro vertreten. „Letztlich verfolgen wir die Vision von Daten als einem gemeinsamen Gut für exzellente Forschung, das durch die Wissenschaft selbst organisiert wird“, betont York Sure Vetter.

Andreas Houben selbst fasziniert alles rund um Chromatiden, Zentromere und DNA bereits seit einigen Jahrzehnten, genauer gesagt, seit einem ersten Blick durch das Mikroskop während des Landwirtschaftsstudiums in Halle. Dabei hat einer seiner Professoren keinen guten Eindruck von seinem Studenten. Den Satz „So wie Sie am Mikroskop sitzen, wird nichts aus Ihnen“, habe er sich anhören müssen, erinnert sich Andreas Houben. „Ich hatte nach seinem Geschmack wohl eine zu entspannte Körperhaltung beim Auszählen der Chromosomen mit ihrer typischen X-Form.“       

Heute zählt Andreas Houben zu den weltweit führenden Wissenschaftlern seines Fachgebietes. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in renommierten Journalen hat er bis heute mehr als 30 Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht, die große Mehrzahl wurde im Anschluss genehmigt. Klappe es einmal nicht mit einem Antrag, müsse man das immer sportlich sehen, dürfe es nicht persönlich nehmen, sagt der IPK-Wissenschaftler. Gleichwohl ist er weiter hochmotiviert. „Wenn man als Wissenschaftler in hochrangigen Zeitschriften veröffentlicht hat, gewissermaßen einmal getrunken hat vom süßen Saft, dann möchte man natürlich noch einen Schluck nehmen.“

Zum aktuellen IPK-Journal geht es hier.