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IPK Leibniz-Institut/ L. Tiller
Guido Schulze Niehoff plant neben seiner bereits bestehenden Biogasanlage nun auch eine PV-Anlage, die das IPK mit Solarstrom versorgen soll.
IPK setzt auf Solarstrom

Das Institut soll bereits im nächsten Jahr mit Solarstrom versorgt werden. Dafür plant der Gaterslebener Unternehmer Guido Schulze Niehoff eine Photovoltaikanlage neben den Bahngleisen. Damit forciert das IPK seine Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit.

Früher befanden sich auf der Brachfläche an den Bahngleisen in Gatersleben das Heizhaus und der Kohlebunker, die unter anderem vom Institut genutzt wurden. Künftig möchte das IPK dort mit Guido Schulze Niehoff den nächsten Schritt der Energiewende vollziehen. „Wir planen auf der fünf Hektar großen Fläche die Errichtung einer Photovoltaikanlage, die das Institut dann mit Solarstrom versorgen soll“, sagt der Geschäftsführer und Eigentümer der „Gut für Gatersleben GmbH & Co. KG“ (GfG). Eine entsprechende Absichtserklärung haben beide Partner bereits unterzeichnet. Das Institut strebt danach über einen Zeitraum von zehn Jahren eine jährliche Abnahmegarantie von 5.000 MWh an. Die Lieferung des Solarstroms soll im Sommer, spätestens aber im Herbst 2026 beginnen.

Die Voraussetzungen für das Projekt sind gut. So ist die Brachfläche bereits im Besitz des Unternehmens. Der 20kV-Anschluss der Anlage an das IPK-Netz soll über die Trafostation nahe der Pforte Süd erfolgen. „Wir brauchen das öffentliche Netz nicht in Anspruch zu nehmen, und können so den damit verbundenen Aufwand minimieren“, erklärt Guido Schulze Niehoff. 

Erforderlich sind zunächst eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes. „Die eigentliche Baugenehmigung kann zum Ende des Verfahrens eingereicht werden, so dass ab Frühjahr 2026 alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen könnten“, heißt es in der Absichtserklärung der beiden Partner. Die Leistung der Anlage soll kontinuierlich bis auf fünf Megawatt (MW) steigen. Zum Vergleich: In Deutschland kann ein durchschnittliches Windrad mit einer Leistung von 6 MW etwa 3.500 Haushalte ganzjährig mit Elektrizität versorgen.

Aus Sicht von Ingmar Schmidt bringt das Projekt dem IPK gleich mehrere Vorteile. „Der Bau der neuen PV-Anlage und der Bezug von regional erzeugtem Solarstrom sind weitere Puzzleteile in der Nachhaltigkeitsstrategie des Instituts“, betont der Verwaltungsleiter. Und nicht nur das: „Nach Inbetriebnahme der PV-Anlage haben wir für rund ein Drittel unseres Stromverbrauchs einen festen Preis vereinbart. Gleichzeitig verbreitern wir unser Lieferantenportfolio und sind nicht mehr nur von einem Anbieter abhängig.“ Ebenso wichtig ist für das IPK die seit Jahren sehr gute Zusammenarbeit mit Guido Schulze Niehoff. Das IPK nutzt schon seit einiger Zeit die Abwärme der Motoren seiner Biogasanlage für die Heizungsanlage. Dazu wurde auf dem Campus ein 18 Meter hoher Wärmespeicher mit einem Fassungsvermögen von drei Millionen Litern errichtet. Das Wasser hat eine Temperatur von 95 Grad und wird über einen Wärmetauscher im Heizhaus in das IPK-System eingespeist. 

„Die GfG ist für das IPK ein wichtiger Partner in der Energieversorgung. Bereits während der letzten Energiekrise hat die Zusammenarbeit das IPK vor finanziellen Nachteilen bewahrt. Die mit ihm geschlossenen Verträge haben uns finanzielle Sicherheit gegeben und Versorgungssicherheit garantiert“, erklärt Ingmar Schmidt. „Darüber hinaus ist Guido Schulze Niehoff ein innovativer und kreativer Partner, der bereit ist, gemeinsam mit dem IPK neue Wege der Energiegewinnung unter Nutzung der regionalen Gegebenheiten zu gehen.“

Und in der Tat denkt Guido Schulze Niehoff bereits weiter. In einem zweiten Schritt könnte er sich für das Institut auch einen Stromspeicher vorstellen. „Die Preise für entsprechende Batterien fallen und deren Leistung steigt“, sagt der Unternehmer. So könnte der überschüssige Strom aus der PV-Anlage in den Abend- und Morgenstunden genutzt werden. Ziel sollte es generell sein, Solar- und Windenergie ebenso zu nutzen wie Energie aus Biogasanlagen und Strom aus Speichern. „Das IPK könnte sich perspektivisch aus allen vier Quellen versorgen“, sagt der Geschäftsführer der GfG.

Mit seinen Plänen stößt er bei Ingmar Schmidt auf offene Ohren. „In der ersten Stufe wird das IPK in der Lage sein, den erzeugten Strom abzunehmen. Sollte in weiteren Ausbaustufen mehr Strom erzeugt werden, als das Institut zum Zeitpunkt der Erzeugung abnehmen kann, wird die Nutzung eines Stromspeichers unumgänglich.“

Jetzt aber, so der Administrative Leiter, müsse Guido Schulze Niehoff zunächst die Anträge zur Errichtung der PV-Anlage bei der Gemeinde einreichen. „Anschließend erhoffen wir uns natürlich größtmögliche Unterstützung und zeitnahe Bearbeitung der Anträge durch die Gemeinde“, betont Ingmar Schmidt. „Denn schließlich wollen wir als einer der größten Arbeitgeber in der Region auch einen möglichst grünen Fußabdruck hinterlassen.“