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IPK Leibniz-Institut / Thomas Altmann
In der weltweit einmaligen IPK-PhänoSphäre können relevante Umweltbedingungen kontrolliert und reproduzierbar eingestellt werden.
IPPN-Workshop am IPK

Neueste Entwicklungen im Bereich der Pflanzenphänotypisierung wie das Konzept des „Digitalen Zwillings“ sind am 24. und 25. Mai bei einem internationalen Workshop in Gatersleben diskutiert worden. Organisator Thomas Altmann erklärt die Hintergründe der Veranstaltung.

Fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat Prof. Dr. Thomas Altmann Ende Mai am IPK Leibniz-Institut begrüßen dürfen- 25 von ihnen waren direkt vor Ort, die anderen per Zoom-Videokonferenz zugeschaltet. Damit war der zweitägige Workshop der Arbeitsgruppe „Controlled Environment Plant Phenotyping“ des Internationalen Phänotypisierungsnetzwerkes IPPN eine der ersten größeren Veranstaltungen, die nach der Corona-Pandemie am IPK stattfinden konnten. „Wir hatten insgesamt elf Referenten, die nicht nur aus Europa kamen, sondern auch aus den USA, Australien und China“, erklärt der Leiter der IPPN-Arbeitsgruppe und Leiter der Abteilung „Molekulare Genetik“ am IPK.

Inhaltlich ging es darum, neueste Entwicklungen im Bereich der Pflanzenphänotypisierung zu diskutieren, sagt Thomas Altmann und sieht seinen Forschungszweig auf einem guten Weg. „Letztlich muss die Leistung der Pflanze auf dem Feld erbracht werden, aber wir können mittlerweile in unseren Phänotypisierungsanlagen feldähnliche Bedingungen simulieren, sodass die Pflanzen Eigenschaften ausprägen, die denen in der Natur sehr nahekommen“, erklärt der Organisator des Workshops. Das IPK sieht er dabei weit vorne. So können für die Versuche in der Pflanzenkulturhalle, der IPK PhänoShpäre, die entscheidenden Umweltbedingungen kontrolliert und reproduzierbar eingestellt werden. Und mit dem vor einigen Monaten installierten PhenoCrane eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten bei der Aufnahme und Datenerfassung von Pflanzen im Containerbereich der weltweit einmaligen Anlage. „Wir haben tatsächlich einen Quantensprung bei der Kultivierung und Analyse der Kulturpflanzen gemacht“, betont Thomas Altmann.

Ein besonderer Aspekt des Workshops waren die Möglichkeiten, die sich aus der Klimamodellierung ergeben. „Ziel ist es, regionale Witterungsbedingungen aus den entsprechenden Modellen ableiten zu können“, beschreibt Thomas Altmann die Herausforderungen, die Juliane El Zohbi vom Helmholtz-Zentrum Hereon aufgriff. Es ging bei dem Workshop aber auch um Themen wie Datenmanagement und Datenverwaltung. Tim Brown (Australian National University, Canberra) und Rick van de Zedde (Wageningen University) beschäftigten sich in ihren Vorträgen mit dem Konzept des „Digital Twins“. „Bei dem Ansatz geht es darum, ein digitales Abbild, also eine Art digitalen Zwilling, der Pflanze im Rechner zu haben.“ Vom IPK hielten Kerstin Neumann, Marc Heuermann und Markus Kuhlmann eigenen Vorträge und stellten ihre Arbeiten vor.

Bestandteil des Workshops war auch eine Führung durch sämtliche Phänotypisierungsanlagen des IPK, inklusive der IPK PhänoSphäre. Die Führung konnte dabei auch von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verfolgt werden, die via Zoom zugeschaltet waren. Mit dabei war auch Martin Trtilek, Chef der Firma PSI, die maßgeblich an der Entwicklung und Installation des PhenoCrane beteiligt gewesen ist. „Zum einen bin ich natürlich sehr glücklich, dass die Anlage nach fünf Jahren Planung und Konstruktion nun tatsächlich in Betrieb ist“, sagt der Firmenchef. „Zum anderen bin ich äußerst dankbar für die Möglichkeit, mich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austauschen zu können, die mit dieser Anlage arbeiten. Wir begegnen uns mit viel Respekt. Und das schafft das Vertrauen, das für eine erfolgreiche Arbeit nötig ist.“

In der IPK PhänoSphäre produzierte ein professionelles Filmteam während der Führung am ersten Tag auch nioch ein Video, in dem die Möglichkeiten und die Leistungsfähigkeit der weltweit weiter einmaligen Forschungsinfrastruktur dargestellt werden sollen.

„Insgesamt haben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine vertiefte Zusammenarbeit ergeben“, betont Thomas Altmann. „Die Ergebnisse unserer Diskussionen greifen wir dann auch im September beim Internationalen Pflanzenphänotypisierungs-Symposium (IPPS) in Wageningen auf“, blickt er schon einmal auf das nächste Treffen voraus.

Die Aufnahmen von den Vorträgen und von der Tour sind auf der Webseite des CEPPG-Workshops (in das Programm integriert) zugänglich (in englischer Sprache). Klicken Sie hier.