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IPK Leibniz-Institut/ J. Himpe
Auch beim "Fest der Begegung" war der Andrang sehr groß.
Mehr als 2.000 Gäste auf dem Forschungscampus

Das IPK Leibniz-Institut und Unternehmen auf dem Forschungscampus haben am Samstag zum „Tag der offenen Türen“ und dem „Fest der Begegnung“ eingeladen. Mehr als 2.000 Besucherinnen und Besucher kamen bei strahlendem Sommerwetter nach Gatersleben.

„Wir haben im vergangenen Jahr nicht kommen können, sind sonst aber seit Jahren immer wieder gerne ans IPK gekommen und freuen uns wieder auf das Programm“, erzählt Jürgen Ludwig aus Dessau-Roßlau, als er mit seiner Frau gegen Mittag eine Tasse Kaffee im Casino trinkt. Doch nicht nur die regelmäßigen Besuche zum Tag der offenen Türen verbinden ihn mit dem Institut: aus den Händen des Holzgestalters stammt auch die DNA aus Holz, die seit Jahren auf der Rasenfläche vor dem „Casino“ steht. „Der ehemalige Geschäftsführende Direktor Ulrich Wobus und seine Frau Anna M. Wobus haben sich einmal meine Galerie in Wörlitz angeschaut, und so ist der Kontakt entstanden“, berichtet Jürgen Ludwig. Wenige Monate nach einer Ausstellung am Institut habe er sich mit einer Kettensäge an die Arbeit gemacht und das Kunstwerk geschaffen, das 2009 durch Spenden vom Institut angekauft worden ist. 

Der Künstler aus Dessau-Roßlau und seine Frau sind nur zwei der mehr als 2.000 Gäste, die sich am Sonnabend auf dem Forschungscampus umgeschaut haben. Begrüßt wurden sie im Hörsaal von Nicolaus von Wirén. „Uns Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treibt vor allem die Neugier an - und genau dieses Gefühl möchten wir heute mit Ihnen teilen“, sagte der Geschäftsführende Direktor. „Zugleich wollen wir dort, wo immer es möglich ist, Lösungen für Herausforderungen wie den Klimawandel anbieten. Das bedeutet unter anderem, unsere Pflanzen an schwierigere Wachstumsbedingungen anzupassen“, so Nicolaus von Wirén weiter. „Und bei uns erhalten Sie dazu Informationen aus erster Hand.“

Ein Angebot, das intensiv genutzt wurde. Nicht nur die Führungen durch die Genbank und die PhänoSphäre, die beiden wichtigsten Forschungsinfrastrukturen des IPK, waren stark nachgefragt. Auch Manuela Nagel hatte am frühen Nachmittag noch eine Gruppe von mehr als 40 Personen, die sich von ihr in die „Eisigen Welten“ entführen ließen. Sie erklärte, wie Pflanzen erhalten werden, die keine eigenen Samen produzieren, Pflanzen wie Knoblauch oder Minze. Bei der Krykonservierung werden Pflanzen am IPK bei minus 196 Grad in flüssigem Stickstoff eingelagert und können so über mehrere Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte erhalten werden. 

„Lokal trifft international“ lautete derweil das Motto des Festes der Begegnung, das von Ortsbürgermeister Jörg Erdmenger eröffnet wurde. „Ich habe von Beginn an die Vielfalt und Freundlichkeit der ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier am IPK gespürt“, erklärte er. „Das Ziel sei jedoch, nicht nur alle zwei Jahre auf dem Forschungscampus das „Fest der Begegnung“ zu feiern, sondern Gatersleben selbst jeden Tag zu einem Ort der Begegnung zu machen.“  Nach einem mit viel Applaus bedachtem Auftritt der Mädchen und Jungen der Kita „Sonnenschein“ konnten die Besucherinnen und Besucher, zu denen auch Wissenschaftsminister Armin Willingmann und Seeland-Bürgermeister Robert Käsebier gehörten, die große Vielfalt der internationalen Gemeinschaft am IPK erleben. An vielen Ständen wurden Speisen und Getränke aus Brasilien, China, Indien, Kuba, Mexiko, Pakistan, Usbekistan und der Ukraine angeboten. 

Zuvor hatte Thomas Altmann im Hörsaal die unterschiedlichen Phasen und Dynamiken des Pflanzenwachstums sowie die Phänotypisierungsanlagen des IPK vorgestellt. Anschließend beschäftigte sich Ljudmilla Borisjuk in ihrem Festvortrag mit dem Innenleben von Pflanzen. Mit vielen beeindruckenden Bildern zeigte die IPK-Wissenschaftlerin die Möglichkeiten, welche die Kernspinresonanztomographie auch der Pflanzenforschung bietet. So können in bildgebenden Verfahren nicht nur die Struktur von Samen und Pflanzen, sondern auch ihre chemische Zusammensetzung und ganze Lebensprozesse dargestellt werden.       

Auf dem Forschungscampus präsentierten sich nicht nur ansässige Firmen wie Orgentis Chemicals und SU Biotec, sondern es wurden auch weitere thematische Führungen angeboten. Unter dem Titel „Mit Hightech den Buchstaben des Lebens auf der Spur“ wurde die Sequenzierung der DNA erklärt. Auch die Biotechnologie ist in der Pflanzenforschung nicht mehr wegzudenken. An der Station „CRISPR, Kallus und Genkanone“ konnten die Besucherinnen und Besucher in dieses Metier eintauchen. 

Aber auch unsere jüngsten Gäste kamen nicht zu kurz. Sie konnten im Grünen Labor experimentieren, sich an der Torwand und beim Bogenschießen messen oder an der Bastelstraße ausprobieren.