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IPK Leibniz-Institut/ S. Kirsch
Evelin Willner und Zimmermann Marco Krentz beim Richtfest in Malchow
Richtfest am Standort Malchow

Die beiden Standorte der Genbank in Malchow und Groß Lüsewitz werden momentan umfassend modernisiert. In Malchow auf der Insel Poel konnte nun am Donnerstag Richtfest gefeiert werden. Dort wird das Wirtschaftsgebäude ebenso auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wie das Gewächshaus und das Bürogebäude.

„Schauen Sie einmal hier, die graue Fläche zeigt das Wirtschaftsgebäude in seiner bisherigen Form“, sagt Steffen Kirsch und zeigt auf seinen Monitor. „Und links und rechts sehen Sie rot schraffiert die Neuerungen“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe „Technik“. Auf der einen Seite entsteht derzeit ein neuer Sanitärtrakt mit Umkleidekabinen. Auf der anderen Seite wird eine Unterstellhalle, inklusive Werkstatt, errichtet. Doch nicht nur das: „Wir tauschen die gesamte Elektroenergieversorgung, die Regelungstechnik sowie die Heizungsinstallationen, aber auch die Kühlzellen im Wirtschaftsgebäude komplett aus.“

So bekommt der Standort zwei neue Kühlzellenbereiche zur Lagerung des Saatgutes. Im ersten Teil wird künftig die Aktivsammlung bei minus fünf Grad gelagert. „Dafür wird ein Rollregalsystem mit einer ausreichend großen Kapazität eingebaut, die uns auch Lagerraum für die Zukunft gibt“, sagt Evelin Willner, Kuratorin der Sortimente der Öl- und Futterpflanzen. Und in einem zweiten Teil wird die Basissammlung bei einer Temperatur von minus 18 Grad gelagert. Dort, wo die bisherigen, mehr als 20 Jahre alten Kühlzellen standen, werden ein Futterpflanzenfeinaufarbeitungs-, Trocknungs- und Analytikraum errichtet. „Geplant ist, hier später ein automatisches Testsystem zur Ermittlung der Keimfähigkeiten unseres Saatguts zu errichten“, erklärt Evelin Willner. Am Donnerstag konnte nun aber erst einmal Richtfest gefeiert werden.

„Mit dem Richtfest in Malchow erfolgte ein wichtiger Schritt zum Ausbau der Infrastruktur für die Teilsammlungen Nord. Die Baumaßnahme trägt dazu bei, die beiden Standorte zu Leuchttürmen für die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen zu entwickeln und die Attraktivität beider Standorte für künftige Forschungskooperationen im In- und Ausland weiter zu steigern“, sagt Andreas Graner, Geschäftsführender Direktor des IPK und Leiter der Abteilung Genbank.

„Natürlich verbessern sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden mit der Modernisierung deutlich“, betont Evelin Willner. Das gelte für die Möglichkeiten bei der wissenschaftlichen Arbeit ebenso wie für ganz praktischen Dinge. „So können wir in der neuen Werkstatt kleine Reparaturen künftig selbst durchführen.“

Im Wirtschaftsgebäude wird neben den neuen Kühlzellen auch eine neue Brennwertkesselanlage installiert. „Das ermöglicht uns eine effizientere Wärmeversorgung des gesamten Standortes“, sagt Steffen Kirsch. Darüber hinaus wird ein neuer Hausanschlussraum errichtet, in dem auch der Server und die Schaltschränke für die Gebäudeleittechnik stehen sollen. „Die Gebäudeleittechnik wird momentan am gesamten Standort ausgetauscht“, sagt der Arbeitsgruppenleiter. So müssen im Gewächshaus Hardware, aber auch die Software für die Regelung ersetzt werden. Neben dem Heizungssystem und den Elektroinstallationen werden im Gewächshaus die Schattierungen, der Insektenschutz und die Antriebe der Stellklappen erneuert. Und am gesamten Standort, auch im Bürogebäude, wird die Netzwerktechnik auf den neusten Stand gebracht.

„Ich bin beindruckt, wie es allen Beteiligten - von der Finanzierung über die Steuerung, die Planung bis zu den ausführenden Firmen - gelungen ist, dieses zeitlich enge und auch aus sehr verschiedenen Quellen finanzierte Projekt trotz erheblicher Unsicherheiten auf einen erfolgversprechenden Weg zu bringen“, bekräftigt Ingmar Schmidt, Administrativer Leiter des IPK. „Mit dem Richtfest haben wir letztlich nun ein erstes sichtbares Ergebnis dieser Bemühungen, das ein wichtiger Erfolg auf dem herausfordernden Weg ist und natürlich Ansporn sein soll, nicht nachzulassen.“

Mit dem Abschluss der Arbeiten in Malchow rechnet Steffen Kirsch im Sommer. Noch etwas länger dürfte es in Groß Lüsewitz dauern, wo die Kartoffelsortimente der Genbank erhalten werden. Auch an diesem zweiten Standort der Teilsammlungen Nord werden Elektroinstallationen, Wärmeversorgung und Gebäudeleittechnik erneuert und das Gewächshaus komplett modernisiert.