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IPK Leibniz-Institut
Mitmachen zählt: Die Mädchen und Jungen konnten selbst eine Keimrolle mit Bohnen vorbereiten.
„Türen auf mit der Maus“ am IPK

Mehr als 50 Kinder haben heute das IPK Leibniz-Institut besucht und sich die Genbank angeschaut. Das IPK ist eine von 712 Einrichtungen, die sich an der Aktion „Türen auf mit der Maus“ beteiligen. Das diesjährige Motto: „Wertvolle Schätze“.

Junge Pflanzenforscher brauchen natürlich vor allem eines: Pflanzen! Und so stattete Dörte Harpke die Mädchen und Jungen, die am Dienstag zur Aktion „Türen auf mit der Maus“ am  IPK zu Besuch waren, zunächst mit einem Lageplan des Instituts, Bildern von sechs Pflanzen und Scheren aus - und dann ging es ab in der Staudengarten. Dort sollten die Kinder, so die Aufgabe der IPK-Wissenschaftlerin, mindestens eine von sechs vorab ausgewählten Pflanzen finden, abschneiden und zurückbringen, um die Pflanze danach zu pressen und zu trocknen. Am Ende hielten die Kinder jeweils ein Beleg ihrer Pflanze, darunter Astern, Chinaschilf und Liebesperlengras, in den Händen.

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, bei der Aktion mitzumachen, denn wir versuchen immer auch unsere Arbeit Kindern und Jugendlichen verständlich zu erklären und sie für die Pflanzenforschung zu begeistern, sei es bei speziellen Angeboten für Schulen, dem Tag der offenen Türen oder Aktionen wie Türen auf mit der Maus‘“, sagte IPK-Eventmanagerin Lisa Schlehuber, die für die Organisation des Tages verantwortlich war. „Und deshalb freuen wir uns natürlich über die große Resonanz, unsere Plätze waren alle sehr schnell vergeben.“

Wie „echte“ Pflanzenforscher bei Sammelreisen ihre Pflanzen lagern, hatte Dörte Harpke zuvor im Herbarium erklärt. Dort werden mehr als 470.000 Belege aufbewahrt, die ältesten davon mehr als 200 Jahre alt - ein wertvoller Schatz also. „Früher haben die Wissenschaftler häufig große Blechtrommeln genommen und die Pflanzen darin eingelagert“, sagte Dörte Harpke und zeigte den Kindern auch ein altes Exemplar. „Da ich aber häufig in den Bergen unterwegs bin, ist mir das zu schwer, daher nehme ich lieber Plastiktüten oder Trinkbecher“, sagte die IPK-Wissenschaftlerin, die ihren jungen Gästen auch in einige der ältesten Belege von gepressten Pflanzen zeigte.   

Mitmachen hieß es jedoch nicht nur bei Dörte Harpke und ihren Kolleginnen, sondern auch bei Andreas Börner. Bei der Keimprüfung mussten die Mädchen und Jungen erst 50 Bohnen abzählen, diese dann auf eine zuvor befeuchtete Keimrolle legen, abdecken und dann alles zusammengerollt in eine Plastiktüte stecken. „Und jetzt macht ihr die Augen zu, und wir alle steigen ein in eine Zeitmaschine“, sagte der Leiter der Arbeitsgruppen „Ressourcengenetik und Reproduktion“ und zählte langsam acht Tage runter. Vor acht Tagen nämlich hatte er bereits Keimrollen vorbereitet - und konnte das Ergebnis den staunenden Kindern zeigen. „Und wenn Proben, die nicht mehr genug keimen, dann müssen wir die entsprechenden Pflanzen wieder anbauen, unter anderem im Gewächshaus.“ Aber natürlich konnte alle Kinder auch einen kurzen Blick in einer der Kühlzellen werfen, in denen das Saatgut bei minus 18 Grad gelagert wird. „Das ist wie eine riesige Tiefkühltruhe, in der die Samen mehrere Jahrzehnte erhalten werden können.“ Auch das ist natürlich ein besonderer Schatz.

Dort wärmer war es in den Gewächshäusern, die Ulrike Lohwasser den Mädchen und Jungen zeigte. Dort erklärte sie den jungen Besuchern nicht nur wie die Bestäubung der Pflanzen mit Roten Mauerbienen funktioniert und welche Eigenschaften Wildtomaten haben, sondern auch, dass Paprika und Tomaten zu den Beeren zählen. „Und dort wo Beeren wachsen, sind Bären ja meist nicht weit weg“, schmunzelte die IPK-Wissenschaftlerin - und überraschte die Kinder am Ende ihrer Führung mit einer „Maus“-Figur, die einige Tüten Gummibärchen für alle bereithielt.  

Alles Infos zur Aktion:
https://www.wdrmaus.de/extras/tueren_auf/